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Psychiater / Psychiaterin vs. Psychologe / Psychologin: Was ist der Unterschied?

  • Autorenbild: Dr. med. Lienhard Maeck
    Dr. med. Lienhard Maeck
  • 11. Jan.
  • 2 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 31. Jan.

In der Schweiz gibt es viele Fachpersonen, die sich um die seelische Gesundheit kümmern – darunter Psychiater und Psychologen. Doch was genau unterscheidet diese beiden Berufe voneinander, und wann sollten Sie zu welcher Fachperson gehen?

 

Was macht ein Psychiater/eine Psychiaterin?

Ein Psychiater ist ein Arzt, der sich nach dem Medizinstudium im Rahmen seiner Facharztweiterbildung auf die Behandlung psychischer Erkrankungen spezialisiert hat. Psychiater sind damit medizinisch, aber auch psychotherapeutisch ausgebildet. Sie bieten Behandlungsmöglichkeiten an, die neben Psychotherapie auch Medikamente (etwa Antidepressiva oder Medikamente gegen Angststörungen) umfassen können. Psychiatrische Leistungen sind von der Grundversicherung gedeckt.


Was macht ein Psychologe/eine Psychologin?

Ein (klinischer) Psychologe hat hingegen ein Psychologiestudium absolviert und im Anschluss eine aufwändige psychotherapeutische Ausbildung gemacht. Da Psychologen keine Ärzte sind, dürfen Sie zwar keine Medikamente verschreiben. Sie sind jedoch Experten in der psychotherapeutischen Arbeit, also in der Behandlung von psychischen Problemen und Störungen durch Gesprächstherapien. Psychologische Psychotherapie wird von der Grundversicherung übernommen, wenn die Behandlung ärztlich angeordnet wurde.


Wann gehe ich zu wem?

Die Wahl zwischen Psychiater und Psychologe hängt oft von der Art der Probleme ab, mit denen Sie zu kämpfen haben:


  • Wenn Sie Symptome haben, die medizinische Behandlung erfordern, wie zum Beispiel starke Depressionen, schwere Ängste oder eine Psychose, ist ein Psychiater der richtige Ansprechpartner. Ein Psychiater wird neben der psychotherapeutischen Behandlung eine medikamentöse Behandlung mit in Betracht ziehen, wenn dies für Ihren Heilungsprozess sinnvoll erscheint.

  • Wenn Sie vor allem durch Gespräche an Ihrem emotionalen Wohlbefinden arbeiten möchten, etwa bei stressigen Lebensphasen, leichteren Ängsten oder der Bewältigung von Beziehungsthemen, kann ein Psychologe mit einer psychotherapeutischen Behandlung sehr hilfreich sein.


Psychiater/Psychiaterinnen und Psychologen/Psychologinnen arbeiten übrigens oft zusammen. Wenn ein Psychiater z. B. feststellt, dass eine Therapie für Sie hilfreich sein könnte, wird er Sie möglicherweise an einen Psychologen weitervermitteln, der Ihnen die passende psychotherapeutische Unterstützung bieten kann.


Falls Sie unsicher sind, welche Fachperson für Ihre Bedürfnisse die richtige ist, sollten Sie zunächst bei Ihrem Hausarzt nachfragen. Er kann Ihnen helfen, den nächsten Schritt zu machen. Aber egal, ob Sie sich für einen Psychiater oder Psychologen entscheiden – wichtig ist, dass Sie sich Hilfe holen, wenn Sie welche brauchen!

 

Disclaimer: Dieser Blogbeitrag dient nur zu Informationszwecken und ersetzt keine professionelle Beratung durch einen Arzt oder Therapeuten.

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